Wandern im Peak District

Solange wir noch hier in England leben, möchte ich gerne auch andere Gegenden außerhalb von Cambridge sehen, weshalb wir uns über die Osterfeiertage auf den Weg in den Nordwesten Englands gemacht haben. Zwei liebe Freunde, Hannah und Phil, haben uns in den Peak District geführt, ein Hochland Gebiet am südlichen Ende der Pennines. Das ist ein rund 400 km langes Mittelgebirge im Norden Englands.

Die Tour um das Kinder Reservoir herum war meine erste richtige Wanderung in England. Ich habe mir dafür sogar extra Wanderschuhe zugelegt! Da ich nicht wirklich an so viel Laufen über Berg und Stein gewöhnt bin, war es zwar anstrengend, aber sehr schön mit herrlichen Aussichten.

Es gibt im Peak District Wandertouren für jedes Level, vom gemütlichen Spaziergänger bis zum geübten Bergsteiger. Wir sind ca. 8 km um das Kinder Reservoir herum gelaufen, was sich in der Nähe des Städtchens Glossop und des höchsten Punkts im Peak District befindet (Kinder Scout). Auf dem Rückweg sind Nis und ich querfeldein gewandert, was auch erlaubt ist in der Gegend, aber dadurch war der Abstieg ziemlich anstrengend und recht abenteuerlich. Wenn man ungern steile Abhänge hinunter klettet und lieber eine einfache Strecke zurücklegen möchte, sollte man am besten auf den Wegen bleiben.

Ich habe erst später erfahren, dass fast genau 85 Jahre vor unserer Wanderung (24. April 1932) die ersten Wanderer den Kinder Scout in einem „Massen-Landfriedensbruch“ erklommen haben. Zu der Zeit war es Spaziergängern nicht erlaubt auf Privatland zu wandern. Ca. 400 Wanderer aus Manchester wollten mit dieser Aktion erreichen, dass der Kinder Scout für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Für die Aktivisten war der „mass trespass“ ein Meilenstein in ihrem Bestreben, die Moorgebiete in Großbritannien für alle Wanderer zu öffnen und Nationalparks zu erschließen. Der Peak District Nationalpark wurde am 17. April 1951 gegründet und war damit der erste Nationalpark in Großbritannien.